Ratgeber & Hintergrundinfos
Motten gehören zur Familie der Schmetterlinge und sind Nachtfalter, das bedeutet, dass sie bevorzugt dann auftauchen, sobald es dunkel ist. Per se sind sie keine Gesundheitsschädlinge, wohl aber Vorratsschädlinge. Wir unterscheiden Motten in zwei verschiedene Gruppen: Kleidermotten und Lebensmittelmotten.
In Europa sind vor allem fünf Mottenarten aufgrund ihres Auftretens als Schädling relevant:
- Kupferrote Dörrobstmotte (Lebensmittelmotte, Plodia interpunctella)
Farbe: Vorderflügel innen silbergrau bis ockergelb. Der Vorderflügel kann an der Spitze rötliche bis bronzenfarbige Binden haben. Hellgrau ist hingegen der Hinterflügel. Die Larven können verschiedene Farben haben: gelblich-weiß, rötlich oder sogar grünlich.
Größe: 8-10 mm mit Flügelspannweite von 20 mm. Die Larven sind 15-17 mm lang. - Mehlmotte (Lebensmittelmotte, Ephestia (Anagasta) kühniella)
Farbe: Silbriggrauer Falter mit zickzackförmigen und dunklen Punkten auf dem Vorderflügel. Die Hinterflügel sind heller. Die Larven werden ca. 12-18 mm lang und sehen aus wie Schmetterlingraupen. Die wurmartigen Larven sind gelblich-weiß und haben einen rötlichen oder grünlichem Schimmer, wobei der Kopf dunkelbraun gefärbt ist.
Größe: 11-14 mm mit Flügelspannweite von 20-25mm - Samenmotte (Hofmannophila pseudospretella)
Farbe: Die Flügel sind bronzenfarben mit drei dunklen Flecken in der Mitte und weiteren dunklen Flecken am Flügelrand.
Größe: 7-12 mm groß mit Flügelspannweite von ca. 23 mm. Die Larven sind 16 mm lang. - Kornmotte (Nemapogon granellus)
Farbe: Die Flügel sind braun-grau gefärbt und haben braune und schwarze Flecken. Brust und Kopf es Falters erscheinen weißlich.
Größe: Die Kornmotte wird 6-7 mm groß und die Flügelspannweite beträgt 10-14 mm. - Mehlzünsler (Lebensmittelmotte, Pyralis farinalis)
Farbe: Die Vorderflügel sind braun-violett und durch weiße Querlinien verzieht. Die Spannweite beträgt bis zu 30 mm.
Größe: Der Falter wird 8 - 14 mm lang. Die Larven werden 25 mm lang mit verschiedenen Färbungen von weißlich über gelblich bis rot.
Es gibt viele weitere Mottenarten wie beispielsweise die folgenden zwei, wobei diese eher in der Landwirtschaft vorkommen:
- Getreidemotte (Sitotroga cerealella)
Farbe: trüb-lehmgelb - Korkmotte (Nemapogon cloacella)
Farbe: schwarzgepunktet-weiß
Kleidermotten ernähren sich von tierischem Keratin, was oftmals in Dämmstoffen und Bausubstanzen verwendet wird und Schäden am Haus verursachen kann. Darüber hinaus befallen Kleidermotten Pelze, Leder, Kleidungsstücke und Teppiche.
Lebensmittelmotten befallen leicht zugängliche Produkten wie Getreide, Nüsse, Bohnen, Schokolade und Trockenobst.
Da Motten nachtaktiv sind, wird ein Befall mitunter erst spät entdeckt. Öffnet man Schränke und flattern einem daraufhin Motten entgegen, ist der Schaden meist schon angerichtet: Löcher in Textilien und verunreinigte Vorräte sowie Fraßschäden und Kotreste sind die Folge. Hat man den Verdacht auf Motten, sollte man deshalb sehr schnel handeln, um den Befall so schnell wie möglich einzudämmen und die Population zu vernichten.
Einige Menschen reagieren allergisch auf die Hinterlassenschaften und Gespinste der Mottenlarven. Durch ein Befall können zudem Schimmelsporen entstehen, die Atemwegsprobleme auslösen können. Verzehrt man von Motten befallene Lebensmittel, können Magen-Darm-Probleme auftreten. Daher sollten befallene Lebensmittel umgehend aussortiert werden. Um einen Befall in der Zukunft fast unmöglich zu machen, sollte man Lebensmittel deshalb in luftdichten Behältern lagern.
Motten gelangen auf unterschiedlichen Wegen in die Wohnung. Offene Fenster sind ein gefundenes Fressen, durch das Motten leicht in die Wohnung oder das Haus gelangen können. Aber auch verunreinigte Lebensmittel aus dem Supermarkt können eine Mottenplage auslösen - Larven können sich schon in der Fabrik in Mehl- und Getreideprodukten befinden, ohne das es bemerkt wird.
Eine einzige weibliche Motte kann bis zu 300 Eier ablegen, aus denen eine große Mottenpopulation entstehen kann. Da Motten nur schwer zu erkennen sind, da sie in dunklen Ecken und wenig genutzten Schränken leben, bleiben sie oft lange unbemerkt. Da Motten einen sehr schnellen Lebenszyklus haben, sollte sofort gehandelt werden, sobald man Motten entdeckt. Leider sind Mottenlarven sehr schwer zu erkennen und auch adulte Motten leben eher in dunklen Ritzen. Darüber hinaus sind die Tiere nachtaktiv, weshalb es sehr lange dauern kann, bis sie entdeckt werden.
Einmal im Haus, ist es sehr schwer, Motten wieder zu entfernen. Deshalb sollte man sich so schnell wie möglich auf die Suche nach dem Nest der Motten machen. Alle Mottenarten lieben es dunkel, trocken und warm - in wenig genutzten Schränken können sie oft auftreten. Lebensmittelmotten kann man an Gespinsten auf Getreide oder Mehl erkennen, Kleidermotten hingegen hinterlassen kreisrunde, fransige kleine Löcher in Kleidungsstücken. Ihre Nester befinden sich, je nach Mottenart, immer in der Nähe der bevorzugten Futterquelle.
Egal ob Kleidermotte oder Lebensmittelmotte, es gibt einige Möglichkeiten, einen Mottenbefall einzudämmen und ihm Herr zu werden. Ein natürliches Mittel sind Schlupfwespen, die ein natürlicher Fressfeind von Motten ist. Schlupfwespen sind Nützlinge, die auch gegen andere Schädlinge eingesetzt werden. Sie legen ihre Eier in die Eier der Motten. Die Larven der Schlupfwespen fressen die Eier von innen auf, sodass keine neuen Mottenlarven mehr schlüpfen können. Schlupfwespen müssen zwischen 10 und 12 Wochen lang eingesetzt werden, um sicherzugehen, dass alle Motteneier vernichtet wurden.
Um Motten zu bekämpfen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Hausmittel wie Essigwasser, Zitronenöl oder Zedernholzprodukte sowie Pheromonfallen und spezielles Anti-Mottenspray erzielen eine gute Wirkung. Schränke können mit Essigwasser ausgewischt werden, Lebensmittel in luftdicht verschließbaren Behältern aus Glas oder Plastik verstaut und Kleider aus tierischem Keratin (Seide, Wolle, Leder) sowie saisonale Kleidung in Plastikbeuteln verstaut werden. So minimiert man zunächst die Wahrscheinlichkeit eines Befalls. Leider können Motten trotz diesen Maßnahmen immer einen Schlupfwinkel finden und zu einer echten Plage werden.
Bei starkem Mottenbefall müssen chemische Mittel herhalten, die jedoch weder für den Mensch, noch für die Umwelt gut sind. Mittel auf natürlicher Basis wie Repellents, sind daher zunächst chemischen Produkten vorzuziehen. Meistens benötigt man nur etwas mehr Zeit, damit natürliche Mittel eine ähnlich gute Wirkung erzielen.
Einige Menschen haben Skrupel, andere Lebewesen zu töten. Daher sind Repellents für sie die einfache Alternative zu chemischen und tödlichen Mitteln. Es gibt viele Anbieter, die Motten-Repellents anbieten. Repellents sind Mittel, deren Inhaltsstoffe mottenvertreibende Eigenschaften haben. Meistens basieren Repellents auf ätherischen Ölen wie Lavendelöl oder Zedernholzöl, die dort versprüht werden, wo Motten leben. Da Motten empfindlich auf diese intensiv duftenden Öle reagieren, und diese sprichwörtlich nicht riechen können, verschwinden sie. Menschen mit Lungenproblemen oder allergischen Überempfindlichkeiten sollten Repellents zunächst vorsichtig ausprobieren, um zu testen, wie sie auf das Produkt reagieren. Mottenspray schützt zuverlässig vor Lebensmittelmotten. Das Spray hält Motten mit dem von der Natur inspirierten Wirkstoff Geraniol fern und kommt ohne chemische Inhaltsstoffe aus. Das Spray sollte in den Vorratsschränken und Kleiderschränken flächendeckend und großflächig aufgesprüht werden. Diese Maßnahme kann auch präventiv angewendet werden, um Lebensmittelmotten gar nicht erst anzulocken. Aber auch bei einem akuten Befall helfen Mottensprays. Direkt eingesprüht, sterben die adulten Falter binnen 24 Stunden ab und können keine neue Population produzieren.
In unserem Blogbereich gibt es weitere Informationen zu Motten und ihre Bekämpfungsmöglichkeiten.