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Milben (Acari) gehören zur Gattung der Spinnentiere, leben meistens mehrere Monate und brauchen, sofern sie parasitär sind, einen Wirt zum Überleben. Von den kleinen Tierchen, die zwischen 0,1 und maximal 0,7 Millimeter groß sind, sind etwa 50.000 verschiedene Arten bekannt, Forscher gehen allerdings davon aus, dass noch mehr Arten existieren. Die Lebensspanne von Milben kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten reichen. Weibchen können dabei mehrmals Eier von einer Menge bis zu 10.000 pro Ablage produzieren. Milben haben einen ovalen Körper und im ausgewachsenen Stadium acht Beinchen, mit denen sie sich krabbelnd fortbewegen können. Um weitere Strecken zu überwinden nutzen Milben oft andere Tiere als Transportmittel.
Als Parasit können sie bei Mensch und Tier Krankheiten und unangenehme Symptome auslösen, weshalb niemand sie gerne um sich hat. Da Milben überall auf der Welt vorkommen, ist es allerdings schwer, sich von ihnen fernzuhalten: In der Wüste, im Süßwasser und auch in gemäßigten Klimazonen haben Forscher Milbenarten gefunden. Problematisch dabei ist, dass viele Milben große Temperaturschwankungen gut aushalten können, weshalb sie nicht leicht abzutöten sind.
Zur Kategorie der Milbe zählen auch ihre größten Vertreter: Zecken, die FSME oder andere Krankheiten übertragen können. Zeckenbisse sind in der Regel nicht tödlich - nur das Gift der australischen Ixodes holocyclus führt zu Lähmungserscheinungen und im schlimmsten Fall zum Tod.
Etwa die Hälfte aller Milbenarten, so wird vermutet, lebt überwiegend im Boden, diese Arten sind weder für uns noch für Tiere gefährlich, da sie sich überwiegend von Pflanzenresten, Wurzeln und organischem Material ernähren. Es gibt allerdings auch Milbenarten, die parasitär leben. Dazu gehören unter Anderem die Luftsackmilben, die in der Lunge und den Bronchien von Federvieh leben und Atembeschwerden, trockenen Husten und Niesanfälle auslösen. Andere parasitäre Milbenarten graben sich unter die Haut und legen dort ihre Eier ab, was zu starkem Juckreiz führt. Diese Milben ernähren sich von abgestorbenen Hautzellen, Gewebsflüssigkeit, Blut und anderen Hautbestandteilen. Im Gegensatz zur Zecke, deren Hauptsaison in den warmen Sommermonaten ist, sind die parasitären Milben das ganze Jahr über aktiv.
Einige Milben, wie die Hausstaubmilbe, leben im direkten Umfeld von Menschen und sind die Ursache für eine Hausstauballergie, die durch Hyposensibilisierung, Encasings für die Matratze und Milbensprays behandelt werden muss. Aber auch im Wimpernkranz oder in der Haarwurzel können die kleinen Spinnentierchen leben.
In Deutschland sind vor allem die Grasmilbe, die Hausstaubmilbe, die Grabmilbe, die Räudemilbe und die Raubmilbe bei Mensch und Tier weit verbreitet.
Manche Arten haben sich wie die Vogelmilbe auf eine Art Wirt spezialisiert und befallen vorrangig Federvieh wie Hühner, Wellensittiche oder Kanarienvögel. Diese Milben können im schlimmsten Fall für den Tod des Federviehs verantwortlich sein, weshalb ein Befall frühzeitig behandelt werden muss. Aber auch präventiv durch eine gute Käfig- und Stallhygiene sowie regelmäßig angewandte Milbensprays können Vögel vor Vogelmilben geschützt werden.
Die Grasmilbe, die Ohrmilbe oder auch die Grabmilbe hingegen wechselt zwischen Wirten hin und her. Diese Milbenarten befallen verschiedene Tiere gleichermaßen: Kaninchen, Katzen, Hunde, Pferde oder Wildtiere sind alle betroffen. Aber auch der Mensch ist vor einem Befall von Milben nicht sicher. Wurde man von einer dieser Milbenarten befallen, so äußern sich Symptome in starkem Juckreiz, Quaddeln auf der Haut, geröteter Haut und roten Einstichpunkten, die meist in der Ellenbeuge, in der Kniekehle oder im Bauchnabelbereich auftreten.
Milben sind nicht gefährlich und übertragen im Normalfall beim Biss keine Krankheiten, allerdings kann sich die Einstichstelle durch starkes Kratzen entzünden und Infektionen hervorrufen, weshalb vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden sollte, der juckreiz- und entzündungshemmende Medikamente verschreiben kann.
Es gibt vier Übertragungsmöglichkeiten von Milben:
Milben wechseln häufig das Wirtstier während des Stillvorgangs. Der enge Hautkontakt, die Feuchtigkeit durch den Atem und die ausgestrahlte Körperwärme begünstigen die Übertragung von der Mutter auf das Jungtier.
Milben können sich auf Spielgegenständen, Bürsten, Fress- und Trinknäpfen sowie benutzten Decken aufhalten und dort auf einen neuen Wirt warten.
Spielen befallene Tiere miteinander oder beschnuppern sich, haben sie zwangsläufig Körperkontakt. Diesen kann die Milbe dazu nutzen, um den Wirt zu wechseln.
Befallene Füchse können die Ursache für einen späteren Milbenbefall bei Hunden sein. Dabei muss der Fuchs nicht in direktem Kontakt mit dem Hund kommen, es reicht hierbei, wenn der Hund den Fuchsbau absucht oder durch Gras streift, durch das ein von Milben befallener Fuchs zuvor gelaufen ist.
Befallene Tiere müssen sofort mit einem entsprechenden Mittel behandelt werden, damit sie sich nicht selbst verletzen oder im schlimmsten Fall weitere Infektionen auftreten können. Bei Hunden und Katzen können Milben Räude auslösen, befallene Tiere leiden an starkem Juckreiz und können eine Dermatitis entwickeln.
Neben medikamentösen Mitteln helfen auch rein mechanisch wirkende Biozide oder Repellents gegen Milben. Die Repellents können auch präventiv regelmäßig aufgetragen werden. Damit wird die Wahrscheinlichkeit eines Milbenbefall so gering wie möglich gehalten.
In unserem Blog finden Sie umfassend recherchierte Beiträge zu den verschiedenen Milbenarten in Deutschland. Besuchen Sie gerne auch unseren Online-Shop, in dem Sie verschiedene Produkte gegen Milben kaufen können.
Systematik | |
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Klasse | Unterklasse der Spinnentiere (Arachnida) |
Unterklasse | Milben (Acari) |
Stamm | Gliederfüßer (Arthropoda) |
Familie | Pyroglyphidae |
Aufkommen | Ganzjährig |
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Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun |
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Jul | Aug | Sept | Okt | Nov | Dez |