Ratgeber & Hintergrundinfos
Wohl kein Tierbesitzer möchte seinem Liebling einen Befall durch Flöhe oder Zecken zumuten. Vermeiden lassen sich diese allerdings nur schwer, schließlich lauern in der freien Natur zahlreiche „Gefahrenherde“ für das eigene Tier. Andere Tiere und niedriges Unterholz beheimaten viele Parasiten, die im Vorbeistreifen schnell auf das Haustier übertragen werden können.
Was sind Zecken?
Zecken sind kleine flügellose Spinnentierchen, gehören zur Familie der Milben und sind in Mitteleuropa sehr weit verbreitet. Schätzungsweise gibt es die größte Milbenart seit etwa 350 Millionen Jahren. In dieser Zeit haben Zecken ihr Überleben perfektioniert. Larven schlüpfen aus dem Ei und können sich innerhalb von zwei Jahren, mit dem Zwischenstadium Nymphe, zu einer adulten Zecke entwickeln. In jedem Entwicklungsstadium ist sie auf eine Blutmahlzeit von einem Wirt angewiesen. Im Laufe ihres Lebens befällt eine Zecke also insgesamt drei Wirte. Findet eine Zecke über einen längere Zeitraum keinen Wirt, so kommt sie sehr lange ohne frisches Blut aus. Im Durchschnitt können Zecken zwischen drei und fünf Jahren leben.
Am häufigsten ist die Schildzecke (Ixodidae) in unseren Breiten unterwegs. Die bekannteste Unterart der Schildzecke ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), der Krankheiten wie Borreliose und FSME durch seinen Stich übertragen kann. Seit einigen Jahren wird jedoch auch vermehrt die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) in Deutschland gesichtet.
Zecken gibt es in Deutschland überall dort, wo optimale Lebensbedingungen vorherrschen. Sie brauchen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und geeignete Temperaturen, um zu leben. Ab acht Grad Celsius werden Zecken aktiv. Die meisten Zecken suchen sich Wildtiere, Mäuse, Igel und Vögel als Wirtstier, auf die sie krabbeln. Vor allem auf Waldlichtungen und im hohen Gras warten sie geduldig ab, bis ein geeignetes Wirtstier vorbei streift. Anders als angenommen, lassen sich Zecken nicht auf einen Wirt aus großer Höhe fallen.
Vorsicht sollte man deshalb walten lassen, sobald man durch hohes Gras und an niedrigen Büschen vorbei geht. Dort lauern Zecken und werden durch das Hosenbein oder nackte Bein von ihrer Warteposition abgestreift. Zecken sind bei der Wahl ihres Wirts nicht sehr wählerisch: Geht ein Hund, eine Katze oder ein Mensch an ihnen vorbei, können diese auch als Wirt auserkoren werden.
Was sind Flöhe?
Von den über 2400 Floharten sind etwa 80 in Deutschland beheimatet. Flöhe sind Insekten und wie die Zecken Parasiten, d.h. sie benötigen Blut zum Überleben. Bei Tieren gibt es zwei Floharten: den Hundefloh (Ctenocephalides canis) und den Katzenfloh (Ctenocephalides felis). Der Katzenfloh ist weiter verbreitet und kommt häufiger vor als der Hundefloh.
Nur maximal 10 % der Flohpopulation bestehen aus erwachsenen Flöhen, während mehr als 90 % Eier, Larven und Puppen sind. Die ausgewachsenen Flöhe auf dem Haustier sind demnach nur die ‘Spitze vom Eisberg‘. Deshalb ist es sehr wichtig, einen Flohbefall bei Haustieren früh zu erkennen oder noch besser langfristig vorzubeugen.
Gerade dann, wenn sich der Liebling viel draußen aufhält, ist ein guter Parasitenschutz für Hunde- und Katzenbesitzer sehr wichtig. Die Gefahren lauern sprichwörtlich überall und so kann ein Floh- oder ein Zeckenbefall leider schneller auftreten als gedacht.
Flöhe beim Hund und der Katze
Sollte der Hund oder die Katze unter einem Flohbefall leiden, zeigt sich das vor allem in einem nervösen Kratzverhalten. Das Tier nagt nahezu panisch an seinen Pfoten oder ist unaufhörlich damit beschäftigt, sein Fell zu kratzen. Das ist nicht nur enorm unangenehm, sondern sorgt gleichzeitig auch dafür, dass sich der Liebling möglicherweise selbst schwere Wunden zufügt.
Zecken beim Hund und der Katze
Mindestens genauso unangenehm ist der Befall durch Zecken. Die kleinen Blutsauger erweisen sich als enorm hartnäckig und können im schlimmsten Fall gefährliche Krankheiten und Krankheitserreger auf den Hund oder die Katze übertragen.
Die Parasiten auf und in tierischen Körpern zeigen sich oftmals als sehr hartnäckig und können daher nicht immer auf einfache Art und Weise bekämpft werden. Eine enorm effektive Herangehensweise bei einem Floh- oder Zeckenbefall ist die regelmäßige und präventive Anwendung eines Anti-Floh- und Zeckensprays.
Die Anwendung des Sprays
Das Spray sollte vor jedem längeren Aufenthalt in der Natur auf das Fell des Haustieres gesprüht werden, um das Risiko einer möglichen Infektion so gering wie möglich zu halten.
Hunde sollten großflächig mit dem Floh- & Zeckenspray eingesprüht werden. Dazu das Fell gegen den Strich bürsten und so lang aufsprühen, bis das Fell leicht feucht ist. Dabei unbedingt den Kopf aussparen und den Fokus auf den Hals- und Schulterbereich setzen, da dort vermehrt Zecken auftreten können.
Bei Katzen sollte das Spray zwischen die Schulterblätter gesprüht werden. Aufgrund des regelmäßigen Putzverhaltens würde die Katze das Spray sonst von ihrem Fell schlecken und der Schutz wäre nicht mehr gegeben. Zwischen den Schulterblättern können sich die Tiere hingegen fast gar nicht putzen und der Schutz ist ausreichend.
Nach dem Aufenthalt in der Natur muss der Liebling trotz Zeckenspray genau auf Zecken untersucht werden. Hat man eine Zecke entdeckt, kann man diese relativ einfach mit einer sogenannten Zeckenzange oder einer Zeckenkarte aus der Haut entfernen. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Kopf mit entfernt wird, da sonst durch den Speichel der Zecke Krankheitserreger ins Blut des Tieres gelangen könnten.
Weitere hilfreiche Informationen zu Zecken gibt es in unserem Blogbereich. Diesen findest du unter: https://www.silberkraft.com/blogs/zecken