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Schnecken (Gastropoda) gehören zur Klasse der Weichtiere. Sie sind interessanterweise nah verwandt mit Muscheln, Tintenfischen und Kraken. Sie besitzen keine Füße, sondern haben einen einzigen breit ausgebildeten Fuß, mit dem sie sich fortbewegen. Zum Vorwärtskommen sondern sie ein schleimiges Sekret ab, das ihnen bei der Bewegung hilft.
In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge etwa 250 verschiedene Schneckenarten, viele Arten sind jedoch durch die Globalisierung aus anderen Teilen der Welt nach Europa gekommen, weshalb eine definitive Artenzahl nicht festgelegt werden kann.
Im Garten stören uns jedoch nur wenige Schneckenarten, am meisten sind die Nacktschnecken Gärtnern ein Dorn im Auge. Die Weinbergschnecke, die ihr Häuschen auf dem Rücken trägt, ist jedoch ebenfalls weithin bekannt.
Schnecken sind wurmähnliche Tiere ohne sichtbare Extremitäten. Sie haben einen Kopf mit zwei Paar unterschiedlich langen Fühlern. Die längeren Fühler besitzen Augen, mit denen Schnecken ihre Umgebung wahrnehmen können. Die kürzeren sind Tastfühler, mit denen sie riechen und fühlen können.
Sie haben einen muskulösen Fuß, mit dem sie sich fortbewegen und einen Eingeweidesack zur Nahrungsverdauung. Schnecken sind erstaunlich anpassungsfähig und leben seit ca. 500 Millionen Jahren auf der Erde. Manche Schnecken leben unter Wasser, andere hingegen an Land. Außer am Nord- und Südpol sowie in Wüsten sind sie überall auf der Erdkugel vertreten. Einige besitzen ein aus Kalk bestehendes Haus auf ihrem Rücken in das sie sich zurückziehen können.
Gehäuseschnecken schlüpfen mit ihrem Haus auf dem Rücken aus dem Ei. Solange die Schnecke noch wächst, wächst auch das Haus. Dazu braucht die Schnecke vor allem kalkhaltiges Fressen. Das Gehäuse bleibt bis zum Tod der Schnecke auf deren Rücken und kann von der Schnecke nicht verlassen werden.
Einige Gehäuseschnecken werden bis zu 10 Jahre alt, andere hingegen gerade einmal ein Jahr. Den Winter verbringen Gehäuseschnecken geschützt unter Moos oder Gehölz. Viele bauen sich einen Kalkdeckel, mit dem sie das Haus vor Wettereinflüssen verschließen. Sobald die Temperaturen wieder wärmer werden, werfen sie den Kalkdeckel ab und kriechen weiter.
Bei Nacktschnecken hat sich das Gehäuse im Laufe der Evolution zurückgebildet. Sie können sich nicht zum Schutz in ihr Haus zurückziehen. Viele Nacktschnecken sind gleichzeitig auch Pflanzenschädlinge. Da Nacktschnecken den Witterungen völlig ausgeliefert sind, sind sie vorrangig nachts, wenn es kühler ist, unterwegs. Sie sind an feuchte Umgebungen gebunden, da sie auf trockenen Landstrichen vertrocknen würden.
Nacktschnecken sind sehr fortpflanzungsfreudig, in einem Jahr können sie dreimal bis zu 900 Eigelage ablegen.
Viele Nacktschneckenarten befallen Pflanzen in Gärten und in Gewächshäusern, weshalb es sich empfiehlt, Schneckengranulat gegen die schleimigen Schädlinge auszulegen.
Schnecken = Pflanzenschädling? So einfach ist es leider nicht.
Zugegeben, viele Nacktschnecken sind verantwortlich für Fraßschäden. Zu den Nützlingen zählt jedoch der Tigerschnegel, eine Nacktschnecke mit charakteristischen braunen Flecken, die alte Pflanzenreste und Eier von Nacktschnecken liebend gerne frisst.
Weinbergschnecken gehören ebenfalls von der Liste der Schädlinge gestrichen, da sie nur abgestorbene Pflanzenreste fressen und Gemüsebeete sowie Zierpflanzen in Ruhe lassen. Sie fressen (ebenso wie Tigerschnegel) die Eier von Nacktschnecken - findet man also eine Weinbergschnecke im eigenen Garten, so sollte man sich freuen!
Auch andere Gehäuseschnecken sind eher weniger am jungen Salat oder der Zierpflanze interessiert und suchen lieber nach verrotteten oder abgestorbenen Pflanzenteilen.
Ist der Befall von Schnecken noch verhältnismäßig gering, so kann man sie in frühen Morgen- oder späten Abendstunden absammeln. Nicht jeder möchte jedoch die glitschigen Tierchen in die Hand nehmen. Einige Gärtner hingegen teilen die Schnecken in der Mitte oder stellen Bierfallen auf. Eine schonende Methode ist biologisches Schneckenkorn oder -granulat. Chemische Mittel hingegen sind nicht nur für Schnecken giftig, sondern auch für andere Lebewesen, die dem Garten nützen.
Wie man Schnecken noch vertreiben kann, zeigen wir hier.
Den alten Kaffeesatz aus der Kaffeemaschine oder dem Kaffeefilter nicht wegschmeißen. Besser ist es, diesen auf einem Küchenpapier zu trocknen und danach zwischen den Beeten zu verteilen. Der starke Geruch, der vom Kaffeesatz ausgeht, schreckt Schnecken ab.
Die zerschlagenen Eierschalen gehören eigentlich in den Kompost. Bei einem Schneckenbefall hingegen sollten sie etwas zerkleinert und zwischen die Beete verstreut werden. Die scharfen Kanten der Eierschalen hindern Schnecken am Fortbewegen.
Da die pflanzenschädigenden Schnecken immer auf der Jagd nach Grün sind, kann man ihnen ebenfalls Futter anbieten. Die äußeren, etwas verwelkten Blätter von Salatköpfen beispielsweise sind dafür eine gute Gelegenheit. Abseits der Beete ausgelegt, fressen sich Schnecken am Grün satt und lassen mit etwas Glück die eingepflanzten Pflanzen in Frieden.