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Sie dringen durch undichte Rohre, rissige Fugen, Spalten und Ritzen in Wohnungen ein. Silberfische lieben auch alte Zeitungen und Zeitschriften, denn Papier fressen sie ebenso gerne wie Staub, Milben, ausgefallene Haare, Hautschuppen, Klebstoff und Essensreste. Wenn sich die kleinen, flügellosen, spitz zulaufenden Insekten mit den zwei Tastfühlern in den eigenen vier Wänden tummeln, kann ihre Anwesenheit auf Schimmel in der Küche und im Badezimmer hindeuten. Im Klartext: Tauchen Silberfische in den eigenen Räumlichkeiten auf, sollte man die eigenen Hygienegrundsätze einmal gründlich überdenken, um die Lästlinge permanent aus dem Leben zu verbannen.
Wie das Umweltbundesamt erklärt, übertragen Silberfische weder Krankheiten noch beißen oder stechen sie Menschen und Haustiere. Dennoch fressen sie gestärkte Textilien, Kartoffeln und Bücher an. Somit können sie immerhin einen materiellen Schaden anrichten, obwohl von ihnen keine gesundheitliche Gefahr ausgeht. Weil sie auch imstande sind, Zellulose zu verdauen, knabbern Silberfische ebenfalls Wandtapeten an. Darüber hinaus gelten Kleidungsstücke aus Baumwolle, Leinen und Seide als bevorzugte Nahrungsquelle. Viele gute Gründe, die nachaktiven Insekten abzuschirmen, wofür es mehrere Mittel und Wege gibt.
Die effektivste Art, Silberfische zu bekämpfen oder ihnen den Eintritt ins eigene Reich zu verwehren, ist strikte Hygiene. Müll, Altpapier und Essensreste sollte man immer möglichst schnell entsorgen. Häufig Staubsaugen und Haarbüschel und Hautschuppen vom Fußboden entfernen, zählt unter Anderem dazu. Stärke- und zuckerhaltige Lebensmittel sollten stets in luftdichten Behältern aufbewahrt werden. Zusätzlich kann man sich in der eigenen Wohnung auf die Suche nach undichten Rohren und feuchten Stellen begeben, da diese Silberfische begünstigen. Sobald man Silberfisch-Verstecke wie Ritzen, Fugen und Löcher entdeckt hat, sollte man diese versiegeln oder den Vermieter informieren, falls die Baumängel zu gravierend für eine Do-it-Yourself-Reparatur sind. Sollten sich Silberfische über Waschbecken, Dusch- und Badewannenabflüsse Zugang zu der Wohnung verschaffen, kann man kochendes Wasser hineinschütten.
Ebenfalls zu bedenken ist, dass Silberfische bei einer Durchschnittstemperatur von 22 bis 30 Grad Celsius und 75 Prozent Luftfeuchtigkeit prächtig gedeihen. Folglich ist es empfehlenswert, regelmäßig zu lüften und die Luftfeuchtigkeit in den Zimmern gering zu halten. Optimal sind 40 bis 60 Prozent, um die unerwünschten Eindringlinge fernzuhalten. Vor allem in der Küche und im Badezimmer sollte man öfters stoßlüften – insbesondere nach einer Koch-Session, nach dem Duschen oder einem heißen Wannenbad.
Wenn man frisch gewaschene Wäsche aus der Maschine holt, sollte diese im Idealfall an einem Ort trocknen, der sich gut lüften lässt. Steht solch ein Raum nicht zur Verfügung, kann man auch Luftentfeuchter zum Einsatz bringen. Während der kalten Jahreszeit sollte man ständig für ausreichendes Heizen und im Sommer für genügend Abkühlung sorgen. Die ideale Raumtemperatur liegt bei rund 21 Grad Celsius.
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Vollständige Details anzeigenDie bereits genannten Maßnahmen sind in erster Linie zur Vorbeugung gedacht, damit Silberfische keine Chance bekommen, im eigenen Leben eine Rolle zu spielen. Sofern die krabbelnden Tierchen schon anwesend sind, ist akutes Handeln angesagt, da jedes Weibchen laut einer Studie der University of California bis zu 30 Eier auf einmal legen kann. Ungefähr sechs Wochen nach der Ablage schlüpfen die sogenannten Nymphen, die innerhalb von 90 bis 120 Tagen zu erwachsenen Silberfischen heranreifen. Bei optimalen Lebensbedingungen haben die Tiere eine Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren, so dass die gängigen Hygienemaßnahmen nach dem Befall oft nicht genügen, um alle Silberfische auf einmal loszuwerden.
Bekämpfen lassen sich die Krabbeltierchen mit unterschiedlichen Methoden. Neben der chemischen Keule gibt es auch natürliche Alternativen, die unschädlich für Menschen und Haustiere sind.
Im Handel sind Giftköder gegen Silberfische in kleinen Dosen erhältlich. Falls man mit Kleinkindern oder Vierbeinern wie Hund und Katze zusammenlebt, ist es ratsam, die Köder so auszulegen, dass die Liebsten nicht mit ihnen in Berührung kommen. Am strategisch sinnvollsten ist es, sie unauffällig dort zu platzieren, wo man Silberfische vermutet: in Ritzen, Spalten, Löchern und in der Nähe von Abflussrohren. Im Schnitt haben Köderdosen eine Wirksamkeit von etwa drei Monaten. Laut Feldstudien des norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit konnten in der Testumgebung rund 90 Prozent der Silberfische binnen zehn bis zwölf Wochen mit chemischen Ködern ausgerottet werden.
Anstelle eines Giftköders hat man auch die Möglichkeit, eine selbstgebaute Falle für Silberfische zu verwenden. Dazu einfach eine kleine Köderdose mit Zucker und Backpulver befüllen. Während diese Mischung bei Kindern und Haustieren keinen Schaden anrichtet, wirkt sie auf Silberfischchen tödlich. Die beiden Zutaten für das bestmögliche Ergebnis gründlich miteinander mischen und damit alle bekannten Silberfisch-Schlupflöcher präparieren. Nachdem die lästigen Gäste das Backpulver verzehrt haben, blähen sie auf und sterben.
Angelockt fühlen sich Silberfische auch von Kartoffelstärke. Rohe, halbierte Kartoffeln eignen sich aus diesem Grund ebenso als Köder. Hierfür die Kartoffelspalten auf Frischhaltefolie oder in eine geöffnete Tüte packen und diese über Nacht in der Küche oder im Badezimmer auf den Fußboden platzieren. Der Stärkegehalt hat als Futterquelle eine magnetische Anziehungskraft. Wenn man Glück hat, versammeln sich viele der Winzlinge in der Falle, sodass man sie am nächsten Morgen aussetzen oder in den nächsten Müllcontainer außerhalb der Wohnung werfen kann. Als Futterköder ist auch eine mit Honig bestrichene Pappschachtel dienlich. Man sollte jedoch bedenken, dass solche Hausmittel lediglich beim Einfangen unterstützen und Silberfisch-Populationen nicht töten.
Eine weitere Alternative zum Bekämpfen von Silberfischen ist Kieselerde, die in jeder Drogerie oder Apotheke als Nahrungsergänzungsmittel angeboten wird. Ein Versuch des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Koblenz hat die Wirksamkeit von Kieselerde als Insektizid unter Beweis gestellt. Kommen Silberfische mit ihr in Kontakt, trocknen sie aus, weil sich ihr Chitinpanzer auflöst. Falls man nun Mitleid verspürt und auch den unliebsamen Mitbewohnern ein Recht auf Leben gewähren möchte, greift man besser zu Düften, die Silberfische als abtörnend und eklig empfinden.
Lavendelöl, Zitronensaft und Zedernholzpulver sind preiswert, leicht anwendbar und stoßen die silbrig schimmernden Eindringlinge ab. Auch Gewürze wie Rosmarin, Salbei, Lorbeer und Nelken tragen dazu bei, sie aus der Wohnung auszusperren. All diese Zutaten, von denen man einige wahrscheinlich längst zum Kochen benutzt, kann man mixen, in winzige Stoffbeutel füllen und in dunklen Ecken verteilen. Der Befall mit Silberfischen reduziert sich dann von selbst, weil die Gerüche in der Wahrnehmung der Insekten unerträglich erscheinen.
Sollten aus irgendeinem Grund sämtliche natürlichen Mittel versagen, mag das Versprühen von Insektiziden die letzte Option sein, um Silberfische zu bekämpfen. Das Pestizid Aktions-Netzwerk Deutschland weist jedoch darauf hin, dass solche chemischen Substanzen vor allem für Kleinkinder, Schwangere, Senioren und Kranke gesundheitsschädlich sein können. Beim Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln in der Küche riskiert man sogar eine Vergiftung von Lebensmitteln.
Daher sollte man erstens darauf achten, von solchen Produkten nur temporär Gebrauch zu machen. Zweitens sollte man nur gezielt Stellen besprühen, von denen man sich sicher bist, dass es dort von Silberfischen wimmelt. Vor dem Kauf von Insektiziden ist es sinnvoll, dich umfassend von Experten beraten zu lassen. Wenn man sein Silberfisch-Problem aus eigener Kraft ganz und gar nicht in den Griff bekommt, sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer engagiert werden.
Die optimale Ursachenbekämpfung ist ohnehin regelmäßiges Säubern der Wohnung plus Versiegeln aller möglichen Schlupflöcher und Verstecke für Silberfische und eine trockene Wohnung.
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